In der vergangenen Woche haben wir uns mit der Frage beschäftigt, ob man den Geist Gottes wieder verlieren kann. Wir haben festgestellt, dass es nicht um “zu viel” oder “zu wenig” geht, sondern um Beziehung. Natürlich kann man den Heiligen Geist betrüben oder dämpfen. Wir sind Menschen, die eigenständige Entscheidungen treffen und Verantwortung für unser Leben haben. Was aber ist mit der Sünde gegen (wider) den Heiligen Geist gemeint?
Wo ist nun das Problem?
Wenn wir den Geist betrüben oder dämpfen, dann kann er sich nicht in unserem Leben entfalten. Dann kann er uns keine Impulse geben, was gut oder schlecht ist. Dann bleiben wir – auch als Christen – den Impulsen einer sündigen Welt ausgeliefert. Wir wachsen nicht im Glauben, wir erkennen nicht die Wahrheit, wir entdecken nicht, warum wir auf dieser Welt leben. So verlieren wir den Geist selbstverständlich noch lange nicht, wir leben aber weit unter dem von ihm vorgesehenen Potential.
Gleichzeitig bekommen Dinge, die in dieser Welt wichtig sind, immer mehr Raum in unserem Leben. Antriebe, die alles andere als lieb gemeint sind, rücken in den Vordergrund. Geld oder Macht seien nur mal zwei Beispiele, die einen Menschen vollkommen verblenden können. Eine solche Spirale führt definitiv abwärts. Inwiefern es einen Schlusspunkt gibt, einen Moment in dem Gott seine rettende Hand nicht mehr offen hält, ist mir in der Bibel nicht eindeutig.
Darum geht es aber auch gar nicht. Es geht um mehr, als um drin und draußen. Warum sollte man sich freiwillig in einen derartigen Strudel begeben? Wie kann der Wunsch zur Befriedigung gewisser Triebe so stark werden, dass man den Rest nicht mehr wahrnimmt? Sind da nicht schon alle Signale auf rot?
Der Geist überlässt uns Entscheidungen.
Es geht nicht drum, dass Gott uns den Geist als Strafe für irgendwas wegnimmt, uns aus einer Laune heraus in die Hölle wirft. Der Heilige Geist zwingt sich nicht auf. Er ist Geschenk, ohne Verdienst. Ebenso, wie er auf unseren Glauben wartet, um in unserem Leben aktiv zu werden, lässt er uns auch die freie Entscheidung, ihn aus unserem Leben wieder zu entfernen. Wenn ein Mensch die volle Wahrheit kennt, Gottes Gnade erhalten hat und sein Wort und die Kräfte der kommenden Welt kennengelernt hat – und sich dann aus freien Stücken bewusst von Gott abwendet, dann gibt er damit den Glauben auf und entscheidet sich für ein Leben ohne Gott. So steht es in Hebräer 6,4ff.
Es kann auch sein, dass ein Mensch Gottes Wirken und das Wirken des Heiligen Geistes genau kennt, aber aus unterschiedlichsten Gründen einen anderen Weg einschlägt.
Wenn ein solcher Mensch vom Heiligen Geist dann darauf hingewiesen wird, dass sein aktueller Lebenswandel nicht richtig ist, dieser Mensch auch vollkommen sicher sein kann, dass hier der Heilige Geist wirkt, hat er zwei Möglichkeiten:
Natürlich kann man auf den Geist hören und sich seinen Wirkungen aussetzen. Verstehe mich hier nicht falsch. Es gibt kein Schwarz und Weiß. Man kann nicht aus tiefster Dunkelheit mittels einer Entscheidung ins strahlende Licht der Freiheit. Leben ist Weg und Niederlage und fortwährendes Lernen. Es geht um Leitung, nicht Perfektion.
Die Sünde wider den Geist:
Man kann den Geist aber auch in die Schranken weisen. Die Pharisäer und Schriftgelehrten haben es getan. Ihr Lebensstandard, ihr Einfluss, ihre Macht waren wichtiger als die Begegnung mit dem Allmächtigen. Um ihr Leben festzuhalten, griffen sie zu einer verheerenden Verteidigungstaktik.
Auf diese Perversion von Gottes Botschaft geht Jesus ein, wenn er in Matthäus 12,31f von der Sünde wider den Heiligen Geist spricht. Es geht hier um ein bewusstes Verdrehen der Wirkungen Gottes, eine Lästerung, wie sie größer nicht sein kann. Ja, so kann man den Heiligen Geist tatsächlich verlieren, ebenso wie sich jede/r Ehepartner/in sofort von einem Menschen scheiden lassen würde.
Ob eine solche Sünde heute überhaupt praktiziert wird, streiten sich die Theologen. Wichtig bleibt mir am Ende jedoch eines zu erwähnen: Solange ein Christ sich fragt, ob er gegen den Geist gesündigt hat, zeigt dies eindeutig, dass der Heilige Geist nicht pervertiert wird. Wer sich also fragt, ob eine Sünde eine Sünde wider den Heiligen Geist war, hat eine solche Sünde definitiv nicht begangen…
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Bullshit. Dass zum Beispiel die Apostelgeschichte in späteren Handschriften umformuliert wurde ist nicht nachweisbar. Sie ist aber voll vom Heiligen Geist. Die indischen Religionsfragmente der Trimurti in eine literatische Abhängigkeit zur Trinität des Neuen Testamentes zu ziehen zeugt von sehr gefährlichem Halbwissen.
Sorry, hier habe ich nirgendwo eine vernünftige Exegese der „Sünde widen den Geist“ bzw. „gegen den Heiligen Geist“ ge-funden.
In Genesis 1 heißt es: „Der Geist Gottes (ha ruach) schwebte über den Wassern.“ In jüdischer Ausdrucksweise ist damit Gott selbst gemeint, denn von einer hellenistischen Trinität wußten die streng monotheistischen Juden nichts. Schon die 2. Person
Jesus machte in der alten Kirche große dogmatische Schwierigkeiten, und es gibt im N. T. genug Stellen, die von einer Trinität nichts wissen bzw, nachweislich erst in späteren Handschriften „trinitarisch“ umformuliert wurden. Die Auffassung des Pau-lus, eines Juden, von der Erlösung spricht auch nur davon, daß Jesus die Sünder Gott (Jahwe) gegenüber durch sein Blut losgekauft habe. Von einem Geist ist da keine Rede. Eine trinitarische Auslegung dessen wäre auch aberwitzig: Jesus gibt sich dem Vater, dem Heiligen Geist und sich selbst als Lösegeld für die Sünden der Menschen hin!
Fazit: Die Trinitätslehre entwickelte sich unter dem Einfluß des Hellenismus mit seiner Trias der 3 obersten Götter bei Grie-chen und Römern. Schon bei den Ägyptern war diese in Form von Isis, Horus und Osiris, und bei den Indern als Brahma,
Vischnu und Schiwa vorgebildet. Soviel zur Religionsgeschichte der Trinität und des „Heiligen Geistes“.