Du selbst hast in der Hand, was du dieses Jahr erlebst. 2022 ist mittlerweile zwei Wochen alt. Wie sieht es mit deinen Zielen aus? 50 Wochen liegen noch vor uns… Selbstverständlich kannst du dich weiter treiben lassen. Einfach schauen, was auf dich zukommt und in jede einzelne Woche hinein leben… Du kannst aber auch viele Dinge selbst in die Hand nehmen, eigene Ziele dieses Jahres formulieren. Viele Bereiche unseres Lebens können wir trotz allem ziemlich frei gestalten!
Damit das aber gelingt, ist eine gewisse Weitsicht von Nöten. Nur wenn man für einige Zeit in die Zukunft blickt, kann man sich das ganze Jahr über angenehm gestalten.
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Warum das Ganze?
Bevor ich auf drei konkrete Bereiche zu sprechen komme, möchte ich dir kurz eine Geschichte erzählen.
2018 habe ich eine Predigt auf dem Bundesjugendtreffen unserer Gemeinden gehalten. Über 4000 Menschen saßen in der Menge. Mir war wichtig, hier genug Zeit zur Verfügung zu haben. Die Predigt sollte ordentlich vorbereiten sein. Ich brauchte also mindestens drei Tage am Stück.
Nun war genau dies aber sehr spannend. Vor dem Treffen standen Dienstreisen und Urlaub im Kalender – die anderen Wochen waren mit unterschiedlichen Gemeindeterminen ziemlich voll gestopft. Tatsächlich musste ich ganz wesentliche Teile der Predigt schon 8-12 Wochen vor der eigentlichen Veranstaltung vorbereiten. Hätte ich das nicht getan, wäre ich ziemlich ins Schlingern gekommen. Um ein solches Ziel zu erreichen, braucht es eine gute Jahresplanung und einen vernünftigen Überblick über die kommenden Monate.
Mit den Jahren hat sich bei mir eine immer gleiche Reihenfolge etabliert. Nachdem ich auf das vergangene Jahr zurück geschaut habe, blicke ich auf das, was vor mir liegt:
1. Ziele (nicht nur dieses Jahres…)
Als erstes blicke ich auf meine Ziele. Diese können aus unterschiedlichen Richtungen kommen.
- geistliche Ziele
- persönliche Ziele
- berufliche Ziele
- Ziele aus meinem Lebensentwurf, meinem Mehrjahresplan
- Ziele aus meinen drei Wörtern
Meist beginne ich mit meinen drei Wörtern. Sie umfassen in der Regel schon viel von meinen geistlichen, persönlichen und beruflichen Zielen. Da ich immer mal wieder im Jahr über diese drei Wörter nachdenke, sind sie tatsächlich wohl überlegt und tief aus meinen innersten Überzeugungen.
Zu jedem der drei Wörter schreibe ich, was ich gemeint habe. „Was konkret war mir im Kopf, als ich an sie dachte?“
Dann gehe ich meine verschiedenen Notizen (alles in einer Kladde) zu meinen Träumen und Zielen durch. Es gibt soo viele Schöne Dinge im Leben. In meinen Notizen stehen soo viele Ziele. Ich möchte soo viel erreichen. Meist möchte ich viel mehr schaffen und machen, als überhaupt möglich ist. Das darf auch so sein. Ich finde es wichtig, große Ziele, schöne Wünsche und übermäßige Träume zu haben.
Wenn ich mir über meine Ziele im kommenden Jahr im Klaren bin, muss es weitergehen. Die Ziele müssen in Strategien münden, welche wiederum etwas in Bewegung setzen. Das ist etwas, was dann immer wieder über das Jahr geschieht.
2. Große Dinge
Nach meinen Zielen, darunter oft auch Idealvorstellungen, erdet sich mein Blick nochmal in der Realität. Ich achte auf die großen Dinge. Was soll mir wichtig sein? Was muss ich schaffen? In der Regel ist die Jahresplanung kalendertechnisch im Januar abgeschlossen. Da kommt nur noch wenig. Es kommt vor allem meist nichts Großes mehr. Naja, außer den unerwarteten Dingen halt. Die muss man aber ein gewisses Stück weit auch einkalkulieren… Als Pastor kalkuliert man wöchentlich mit Schicksalsschlägen.
Über die Jahre habe ich eines gelernt: Eine große Sache pro Monat geht. Theoretisch gehen auch zwei große Dinge, wenn vorher und hinterher etwas Luft ist. Man könnte am Ende auch sagen: Zwölf große Dinge pro Jahr sind realistisch möglich.
Was meine ich eigentlich mit großen Dingen?
Das oben erwähnte Buju war ein so großes Ding. Eine Veranstaltung, die über mehrere Monate hin geplant und überaus kraft- oder zeitintensiv ist. Dieses Jahr wäre das kommende Christival vergleichbar. Freizeiten sind große Dinge. Unser Jubiläum, als die Gemeinde 125 Jahre alt wurde, war eine große Sache.
Solche große Dinge schreibe ich also auf. Was erwartet mich? Was prägt das Jahr? Wann sind noch Erholungszeiten nötig? Mit Erholung meine ich übrigens nicht nur Urlaub, auch im Job solltest du auf stressfreie Zeiten achten, damit du nicht im BurnOut endest…
Wenn diese großen Dinge feststehen, wird der Rest der Zeit geplant. Ich weiß nun grob, was mich erwarten wird. Ich weiß auch grob, wieviel Zeit dies in Anspruch nimmt. Meine restliche Zeit kann ich dann verteilen und frei gestalten. Dafür notiere ich mir herausgehobene Bereiche:
3. Herausgehobene Bereiche
Dies sind die vier bis sechs Aspekte des kommenden Jahres, die in der verbleibenden Zeit eine große Rolle spielen sollen. Mache dir mal den Spaß und schreibe alle Zeiten zusammen, die du im kommenden Jahr schon “verplant” bist. Freizeiten, Fortbildungen, Urlaube, etc.. Da kommt eine ganze Menge zusammen. Dann überlege mal, was an wirklich frei gestaltbarer Zeit übrig ist. Wie willst du sie füllen? Was soll wichtig sein?
Alles geht nicht. Niemals. Weder kannst du es allen Menschen recht machen, noch kannst du all deine Wünsche und Träume zur Erfüllung bringen. Man muss sich festlegen, Entscheidungen treffen, den Fokus klar bekommen.
Dies ist meine treibende Frage! Sie ist gar nicht mal tief geistlich, hat aber am Ende auch viel mit einer unsichtbaren Ebene zu tun.2 Was möchte ich in meinen Gedanken haben? Darüber denke ich nach. Sehr lange und intensiv denke ich darüber nach. Die herausgehobenen Bereiche, die meine Tage prägen sollen, schreibe ich mir dann auf. Alles wird notiert, Stück für Stück.
Am Ende steht: Das Gesamtbild
Alles in allem entsteht mit diesen drei Schritten ein Bild. Ein Bild, welches meinen Blick auf das kommende Jahr schärft. Die Ergebnisse landen auf einer Din A4 Seite. Sie kann ich mir immer wieder ansehen, ein Stück weit auch auswendig lernen. Verhältnismäßig ist es recht wenig Aufwand. Dieser Aufwand lohnt sich aber, weil du selbst dann in der Hand hast, was dein Leben dieses Jahr prägt.
Ich wünsche Dir, dass Du nicht nur weiter in das Jahr hinein stolperst. Ich wünsche Dir, dass du die wichtigen Dinge des Lebens, Deines Lebens, im Blick hast und dadurch entspannt durch die großen und kleinen Momente des Jahres, die Höhen und Tiefen, die Freiheiten und Einschränkungen gehen kannst. Wenn du Ideen, Anregungen oder Gedanken zu meinen Zeilen hast, lasse sie mich gerne wissen. Über einen Kommentar freue ich mich sehr.
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