Pfingsten! Ein uraltes Fest. Gottes Geist kommt auf die Erde… Aber Moment, war da in der Bibel nicht vorher schon die Rede von diesem Geist? Was ist dann an Pfingsten passiert?
Seit Anfang an!
Gott ist als Geist schon von Anfang an in dieser Welt aktiv. Schon im zweiten Vers der Bibel1 erfahren wir, dass Gottes Geist über unserem Planeten schwebte. Im Alten Testament taucht immer wieder die Erwähnung von Gottes Geist auf, der spezielle Personen erfüllt, sie begleitet oder durch sie wirkt. Diese Erfüllung mit Gottes Geist war aber nicht immer dauerhaft und sie galt explizit für einzelne Personen. Allerdings, das ist spannend, hin und wieder auch für Personen, die keine großen Glaubenshelden der Bibel darstellen.2
Theologen sind sich uneinig, ob mit dem Geist Gottes im Alten Testament exakt Derselbe gemeint ist, wie er als Heiliger Geist im Neuen Testament auftaucht. Unabhängig von der Antwort auf diese Frage kündigt Gott jedoch schon im Alten Testament an, dass er seinen Geist eines Tages auf alle ausgießen wird.3
Hier ist eindeutig an das Pfingstereignis in Apostelgeschichte 2 gedacht.
Was heißt Pfingsten eigentlich?
Pfingsten geht auf die griechische Bezeichnung pentēkostē hēméra zurück und bedeutet übersetzt „fünfzigster Tag“. Gemeint ist der fünfzigste Tag nach dem Ostersonntag. Dieser Tag fällt zeitgleich auf das jüdische Fest Schawuot, welches fünfzig Tage nach dem Pessahfest gefeiert wird. Hier gedenken die Juden an die Offenbarung Gottes am Sinai, als sie die Tora empfangen haben. 4
Das Pfingstwunder:
Das Geschehen am Pfingstfest kann man in Apostelgeschichte 2 nachlesen. Die Jünger hatten von Jesus die Zusage bekommen, den Heiligen Geist zu erhalten.5 So warteten sie auf die Erfüllung dieser Zusage und trafen sich regelmäßig in einem Haus in Jerusalem. Als das jüdische Fest Schawuot fünfzig Tage nach dem Pessahfest (das sind heute fünfzig Tage nach Ostern) gefeiert wurde, kamen viele Juden aus den umliegenden Gegenden und Ländern in Jerusalem zusammen.
An diesem Tag wurde das ganze Haus von einem nicht genau beschreibbaren Brausen oder Rauschen erfüllt. Die Jünger sahen etwas wie Flammenzungen, die sich auf ihnen verteilten. So wird beschrieben, wie der Heilige Geist jeden einzelnen Jünger erfüllte. Als sichtbares Zeichen dieser Erfüllung begannen die Jünger in fremden Sprachen zu sprechen, sie erhielten die Gabe der Zungenrede. Das ist eine von vielen Gaben, die Gottes Geist den Christen schenkt (dazu bald mehr). Die Gäste in Jerusalem bekamen das Geschehen im Haus der Jünger mit. Die so entstandene Aufmerksamkeit nutzte Petrus für eine erste Predigt und etwa 3000 Pesonen wurden an diesem Tag durch Gottes Wirken Christen.
Das Pfingstfest hat von daher eine ganz besondere Bedeutung für die gesamte Christenheit. Wie oben erwähnt, wurden früher immer wieder Menschen vom Geist erfüllt, begabt oder ergriffen.Seit Pfingsten bekommen alle Christen den Heiligen Geist. Sie dürfen mit der Gegenwart und Kraft des Heiligen Geistes rechnen, also letztendlich mit der Gegenwart Gottes in ihrem persönlichen Leben.
Noch viel mehr…
Durch diese Erfüllung mit dem Heiligen Geist ergab sich für die Jünger und die hinzugekommenen Christen aber noch etwas Neues: Plötzlich hatten sie alle etwas gemeinsam. Vorher teilten sie die Leidenschaft für die Nachfolge Jesu, ihre Erfahrungen und Erlebnisse. Nun gab es aber etwas in ihnen, das sie verband, etwas, das für die Zukunft zu ihrem Wesen als Mensch gehören sollte: Den Heiligen Geist. Diese Verbindung durch den Heiligen Geist ist es, was Christen zusammenführt und in eine unzertrennliche Gemeinschaft stellt. Durch die Verbindung im Heiligen Geist können Christen auf der ganzen Welt zusammenkommen und sofort eine gemeinsame Ebene finden. Sie können miteinander beten, selbst über Sprachbarrieren hinweg. Sie können füreinander einstehen, sogar über Landesgrenzen hinweg. Der Heilige Geist schafft eine Verbindung, die einzigartig in dieser Welt ist. Diese Verbindung, die so erzeugte Gemeinschaft aller an Jesus Christus Glaubenden, nennt man Gemeinde Gottes.
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