Sortiere deine Gedanken!

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Gerade sitze ich im Bus und fahre durch Slowenien. Wir waren zwei Wochen in Ungarn unterwegs, Jugendfreizeit am Balaton. Es ist viel passiert. Viele Eindrücke und ganz neue Gedanken schwirren durch die Wirrungen meines Gehirns. Manches regt mich auf. Sehr sehr viel habe ich gelernt. Einiges wird noch viel Arbeit nach sich ziehen.

Früher sammelten sich auf Freizeiten und Konferenzen alle möglichen Dinge. Ich legte meine Notizen auf kleine Stapel. Dann sagte ich mir innerlich: „Da denke ich später drüber nach.“ Meist wurde aus diesem „später“ ein „für die nächste Freizeit“ und dann ein „nie“. Die lange Bank, auf die man Dinge schieben kann, ist nicht immer der richtige Weg. Oft sogar totaler Mist. Das Ende vom Lied war immer nur ein schlechtes Gewissen und das Gefühl, wieder etwas nicht geschafft zu haben.

Mittlerweile bin ich entspannter. Warum? Weil ich weiß, dass ich eh nicht alles schaffen werde. Dafür prasseln viel zu viele Dinge auf mein Leben ein. Alleine die Freizeiten und Konferenzen sind enorm. Jetzt denke ich an die Zeit in Ungarn. Wenige Wochen zuvor war ich in Volkenroda zum JesusHouse Kongress. Davor in Erfurt beim WillowYoungster. Im Frühjahr war die Freizeit in Holland…

Bei dir wird es wahrscheinlich anders aussehen, die Impulsvielfalt bleibt aber gleich. Alleine die ganzen Dinge, die über Social Media zu uns kommen sind ja heftig… Das kann man nicht alles verarbeiten und verwenden. Einige Dinge sind auch gar nicht für einen selbst, sondern für andere gedacht.

Gedanken sortieren ist angesagt!

Mir hilft es, wenn ich mich zum Ende der Veranstaltungen kurz Zeit nehme und mir einige wenige Fragen beantworte. So weiß ich deutlich, was ich mitnehmen kann, was ich bearbeiten möchte und wie ich weiter kommen will. Am Ende einer Auswertung schaue ich dann in meinen Terminkalender und lege direkt einen Zeitpunkt fest, an dem ich zuhause nochmal zurück denken will. So weiß ich, dass mir nichts durch die Lappen geht und dass ich die wichtigsten Impulse auf jeden Fall nicht aus den Augen verliere.

Zunächst frage ich mich, was meine Highlights waren. Was hat mir am meisten Spaß gemacht? Was hat mich berührt? Was hat mich angesprochen? Diese Highlights deuten meistens schon in eine gewisse Richtung.

  • Welche besonderen Erlebnisse waren dabei?
  • Hat mich ein Thema angesprochen?
  • Gab es ein besonderes Wort, ein geistliches Erlebnis, einen Moment mit Gott?

Ich frage mich aber auch, was mein absolutes Lowlight war, was mir überhaupt nicht gefallen hat. Meistens ist es so, dass ich darauf auf einen Punkt in mir stoße, der eigentlich ein Arbeitsfeld ist.

Wenn ich mich über etwas ärgere, ärgere ich mich immer auch über einen winzigen Punkt in mir.

Simon Birr

Wenn ich über die Highlights und Lowlights mit etwas Ruhe nachdenke, komme ich zusätzlich auf meine konkreten Themenfelder. Ich merke, wo ich weiterarbeiten möchte, wo ich mich verändern sollte, worüber ich nochmals nachdenken werde und wo ich meinem Leben eine andere Richtung geben will. Diese Themenfelder schreibe ich mir zunächst ganz wertfrei auf, so dass ich sie nicht vergesse. Wenn ich etwas mehr Zeit habe, kann ich natürlich sehr ausführlich schreiben. Wenn ich weniger Zeit habe, reichen kurze Notizen.

DIE WICHTIGSTE ERKENNTNIS:

Zuletzt frage ich mich, welche konkreten Aufgaben und Ziele sich daraus ergeben. Die einzelnen Gedanken werden sortiert, nach Wichtigkeit und Dringlichkeit geordnet. An dieser Stelle wird mir das Wörtchen „konkret“ immer wichtiger. Ich möchte an solchen Stellen nicht mehr überlegen, was ich tun könnte und was eigentlich mal gemacht werden müsste. Es wird aufgeschrieben, was unbedingt wichtig ist, was ich tun werde, was ich verändere, was ich bedenken werde – alles mit einem ersten Termin, an dem ich dann zuhause weitermachen kann.

So geht das Wichtigste und Wesentlichste nicht verloren. So behalte ich den Überblick und ärgere mich nicht einige Monate später, dass alles einfach im Alltagsstress untergegangen ist und verpufft… Für mein persönliches Glaubensleben ist das eine große Hilfe – für den pastoralen Dienst natürlich auch…

Nochmal als kurze CHECKLISTE:

  1. Highlights
  2. Lowlights
  3. Themenfelder
  4. Aufgaben und Ziele

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