Du hast besondere Begabungen und Fähigkeiten. Du bist einzigartig in dieser Welt. Weißt du das? Dein Leben existiert nicht aus Zufall, das ist meine Überzeugung. Ja, sicher wird es Menschen geben, die etwas besser können, als du. Sicher wird es Menschen geben, zu denen du aufschaust. Trotzdem kannst du etwas aus deinem Leben machen! Paulus schreibt dazu interessante Gedanken:
Wie kann man nun aber diese Gedanken von Paulus verstehen, die ja überaus egoistisch, vielleicht schon fast narzistisch daherkommen?
Wenn es wir wörtlich so leben sollten, wäre das schlimm. Hin und wieder begegne ich Menschen, denen eine Sache wichtig ist. Soo wichtig ist, dass sie diese Sache über die Beziehung zu anderen Menschen stellen. Da habe ich so meine Probleme mit. Ist es zunächst nicht viel wichtiger, dass wir Menschen uns einander in die Augen schauen können, als in einer Sache Recht zu haben oder etwas zu erreichen?
Paulus spricht aber in einem Bild. Er bezieht die Art und Weise, wie damals Sport gemacht wurde, auf Möglichkeiten zur Gestaltung deines Lebens. Wenn du ihn hier richtig verstehst, wirst du ganz neue Perspektiven finden.
Also habe ich mich auch mal ein wenig mit Sport in der Antike beschäftigt… Das erste Bild, dass man durch die im TV oder im Stream laufenden Reportagen bekommt, ist eindeutig. Es gab damals einen Sieger und ansonsten nur Verlierer. Zweite und dritte Plätze waren nicht vorgesehen. Man trainierte für sich, stellte die eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund und alle anderen waren egal.
Vielleicht denkst du schnell an die bekannten Gladiatorenkämpfe. Jeder gegen Jeden. Das alles gab es im Sport in der Antike. Allerdings, besonders im antiken Griechenland nur bis etwa 300 vor Christus. Dann nämlich begann eine andere Zeit. Plötzlich ging es um Gemeinsinn und Zusammenhalt. Man bemühte sich um eine gemeinsame Ausbildung, um gegenseitige Hilfe und um gezielte Förderung.
Wenn Paulus also davon spricht, den Siegeskranz zu erhalten, dann weiß er, dass man das alleine nicht schaffen kann.
Nur mit anderen wirst du deine Ziele verwirklichen.
Paulus redet von Zielen, von Züchtigung und von Enthaltsamkeit. All das sind Punkte, die man damals wie heute kaum alleine bewältigen konnte. Gemeinsam ist eine Gruppe stark. Gemeinsam kann man viel besser Ziele erreichen, auch wenn der Siegeskranz dann vielleicht an einen einzelnen geht.
Ziele zu haben ist gut und wichtig. Du brauchst Ziele. Du musst dir darüber klar sein, was du als nächstes, aber auch in fünf oder zehn Jahren erreicht haben willst – und darüber hinaus.
Paulus meint zusätzlich noch etwas anderes, etwas jenseits unserer Zeitvorstellung. Er spricht von dem ganz bestimmten Ziel, der Ewigkeit.
Bevor wir uns nun überlegen, was wir von all diesen sportlichen Gedanken mitnehmen können, brauchen wir auch eine Rückbesinnung auf die Glaubensgrundlagen von Paulus. So schnell sind wir sonst dran, dass wir konkrete moralische Vorstellungen oder Enthaltsamkeitsvorschriften als Weg in die Ewigkeit verstehen.
Paulus’ Grundüberzeugung ist:
Ich muss keinem einzigen Ideal mehr genügen!
Ich muss mich nicht mehr bemühen, in den Himmel zu kommen. Jesus‘ Wort reicht. Sein Versprechen am Kreuz, als er sagte: „Es ist vollbracht!“ Ich vertraue ihm!
DAS ist Glauben!l
Wenn ich dann nach Idealen suche, wie ich mein Leben leben kann, dann schaue ich auf ihn. Ich werde ihn niemals erreichen. Er war zu gut für diese Welt – und sie haben ihn umgebracht.
Aber er zeigt einige interessante Beispiele, wie er sich Ziele gesetzt hat, und enthaltsam war.
Jesus achtete auf die Schwachen.
Er kümmerte sich um diejenigen, die keine Lobby und keine Stimme hatten. Er gab Menschen eine neue Perspektive, bis hinein in ganz praktische Lösungen. Blinde machte er sehend und Kranke gesund. Im Sport kümmert sich eine Mannschaft um die Schwächeren, damit alle gemeinsam besser werden.
Aber nun nicht zu fix… So schnell haben wir gewisse Bilder im Kopf. So schnell denken wir, was perfekt und ideal wäre. Ich kenne das. Mit der Zeit habe ich mir mühevoll angewöhnt, jedes solcher Bilder durch einen bestimmten Filter zu schicken: „Wie sieht das eigentlich in meinem Leben aus? Und wie sah das in der Weltgeschichte jemals aus?“ Ganz schnell begreife ich, dass manche Dinge einfach nicht komplett umsetzbar sind. Manches konnte nur Jesus. Manche Dinge bleiben reine Ideale!
Paulus redet nicht von Idealen. Paulus redet von Zielen. Er spricht von konkreten Dingen, die wir anpeilen für die wir andere sein lassen. Er benutzt dazu das Bild des Körpers.
Solche Ziele können nun ganz unterschiedlich aussehen. Genau darum geht es ja im Sport. Wenn ich ein guter Skispringer werden möchte, dann sollte ich keine Ausbildung als Sumoringer machen. Wenn ich Gewichte heben will, sollte ich nicht für einen Fußballstürmer trainieren.
Schreibe dir auf, wozu du berufen bist. Entdecke den Sinn in deiner Existenz. Wenn du das begriffen hast, wirst du auch den Weg zu deinem Ziel entdecken. Er ist individuell und doch oft ähnlich. Mit diesem Blickwinkel erscheint alles in ganz neuem Licht…
Einige konkrete Fragen zum Ende:
- Was sind deine Ziele?
- Worum dreht sich dein Leben?
- Bist du auf richtiger Spur?
- Lebst du das Leben, von dem du überzeugt bist, dass Gott es sich für dich gedacht hat?
- An welcher Stelle brauchst du weiteres Training?
- Wo möchtest du etwas verändern?
- Suche dir Menschen und gehe dein Leben an. Es ist das wichtigste, das du hast!
[…] Gott wirft uns nicht weg. Wir sind wie Ton in den Händen unseres Lebenskünstlers. Stell dir vor, was das in deinem Leben bedeuten kann, wenn du Ihn machen lässt, dein Leben von ihm … […]