Es ist schon faszinierend. Die Aussagen von Jesus sind eindeutig und klar. Trotzdem bekommen wir sie oft nicht auf die Kette… Dabei ist dieser Satz vom Paradies in Jesu letzten Stunden doch überaus eindeutig:
Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.
Jesus Christus
Oft haben wir klare Vorstellungen, was gut ist und was nicht. Wir kennen aufgeblasene theologische Systeme. Wir wissen genau, wie Menschen zum Glauben kommen, wie sie als Jünger zu leben haben, was zu tun ist, um ins Paradies zu kommen…
Dabei ist es eigentlich ganz einfach!
Da hängt ein Mann am Kreuz. Neben Jesus. Er ist schuldig, hat wirklich üble Verbrechen begangen. Jesus dagegen wurde auf Grund falscher Behauptungen verurteilt.
Kurz vor seinem Ende, im letzten Moment formuliert der Verbrecher eine Bitte: “Jesus, denk an mich, wenn du deine Herrschaft als König antrittst.”
Kein eindeutiges Glaubensbekenntnis…
Keine Taufformel…
Keine Versprechen, in Zukunft alles besser zu machen…
Es ist viel einfacher. Hier zeigt sich, dass es rein um Vertrauen, um Glauben geht. Der Mann glaubt, dass Jesus der Herr über alles ist. Er erkennt seine eigene Fehlerhaftigkeit, seine Schuld und Sünde.1 Er weiß, dass er sein Leben kolossal an die Wand gefahren hat. Aus dieser Erkenntnis wendet er sich an Jesus. Er vertraut sein Leben in letzter Sekunde Jesus an.
So ist es. Das reicht:
Glaube, dass Jesus der Herr ist, dass er Gott ist – und du wirst von ihm in eine ganz neue Lebensrealität hinein geführt!
Vorsicht vor Spitzfindigkeit!
Man könnte nun aus diesen Worten eine gefährliche These ableiten. Manche gewitzte Köpfe denken nämlich, das wäre der absolute Freifahrtschein. Man könne leben, wie es einem gefällt, auf Kosten anderer, ohne Rücksicht auf Verluste. Verbrechen seien zwar blöd, aber auch kein Hinderungsgrund, um auf eine Ewigkeit im Paradies zuzusteuern.
Kurz gesagt: Es reiche, wenn man kurz vorm Tod mit Jesus rede, damit wäre alles in Butter…
Die Wirklichkeit ist allerdings weit komplexer. Neben Jesus hängt nicht nur ein Verbrecher, dort hängen zwei. Während der eine Glauben fasst und die Rechtmäßigkeit der Strafe erkennt, kann der andere nicht anders, als Jesus zu verhöhnen.
Dein Lebensstil prägt deine letzten Lebensminuten!
Leider ist es tatsächlich so. In meinem Leben wurde ich oft mit dem Tod konfrontiert. Ich habe viele Menschen in ihren letzten Lebensminuten begleitet.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass eine Zuwendung zu Jesus auf dem Totenbett alles andere als leicht und verständlich ist. Oft hängt ein ganzes Leben voller Enttäuschungen, Verletzungen und manchmal auch Verbitterung in der Luft. Wer im Leben nicht gelernt hat, damit umzugehen, hat auch im Sterben selten nur eine Chance etwas anders zu machen.
Nichtmal der Tod kann unsere Seele austricksen!
Simon Birr
Ich weiß, das ist harter Tobak. Wenn du möchtest, recherchiere an dieser Stelle unbedingt weiter. Verdränge den Tod nicht aus deinem Alltag, sondern setze dich intensiv mit ihm auseinander. Es geht um etwas, nämlich um dein Leben. Ohne dich übermäßig konfrontieren zu wollen, möchte ich dir einige Fragen mitgeben:
Wo findest du Ruhe?
Was ist dein Ankerpunkt?
Worum dreht sich dein Leben, selbst dann, wenn die letzte Stunde geschlagen hat?
Das Paradies ist real.
Die Botschaft von Jesus lautet: Diese Welt, unser Leben, ist nicht alles. Es gibt mehr, es geht weiter. Jesus sprach in seiner Zeit auf der Erde immer wieder vom Reich Gottes. Gott baut jetzt schon eine ganz neue Welt. Sie ist unsichtbar, aber ganz nah. Vielleicht lohnt es sich, in der Passionszeit darüber nachzudenken – und dir die Frage zu stellen, wo du selbst gerade stehst?
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